24.06.25

Autonome Bodenreinigung im Praxistest: Erkenntnisse aus einem Pilotprojekt im Pharmabereich

Im Rahmen eines Projekts des DigiLab der Enzler Gruppe wurde in einem Pharmabetrieb in der Schweiz der Scheuersaugroboter PUDU CC1 unter realen Bedingungen getestet. Ziel war es, die technische Leistungsfähigkeit, Reinigungsqualität und Wirtschaftlichkeit autonomer Reinigungslösungen zu bewerten. Der Roboter überzeugte durch zuverlässige nächtliche Einsätze, ein Reinigungsergebnis auf dem Niveau manueller Arbeit und ein realistisches Amortisationspotenzial zwischen drei und sechs Jahren – bei gleichzeitigem Bedarf an punktueller manueller Unterstützung.

Enzler Reinigungen Hochzwei DigiLabbyEnzler 4

Hintergrund und Zielsetzung

Das DigiLab beschäftigt sich mit der Erprobung und Einführung neuer Technologien im Bereich der professionellen Reinigung. Ziel des DigiLab ist es, digitale Lösungen praxisnah zu testen, deren Potenzial für Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung zu bewerten und daraus konkrete Handlungsempfehlungen für den operativen Betrieb abzuleiten.

Für einen führenden Pharmabetrieb in der Schweiz prüfte das DigiLab im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts den Einsatz autonomer Reinigungstechnologie zur Optimierung der Unterhaltsreinigung in Lager-, Produktions- und Logistikbereichen. Nach einem ersten Versuch mit einem Kehrroboter wurde ein Feldtest mit dem Scheuersaugroboter PUDU CC1 durchgeführt.

Ziel war es, die technische Eignung, Reinigungsqualität, Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit des Roboters unter realen Bedingungen zu evaluieren.

Testgerät und Umgebung

Das im Feldtest eingesetzte Reinigungsgerät war der PUDU CC1, ein kompakter und autonom arbeitender Scheuersaugroboter. Der Listenpreis des Geräts liegt bei 24’000 Schweizer Franken. Es verfügt über einen Frischwassertank mit einem Fassungsvermögen von 15 Litern und eine Arbeitsbreite von 400 Millimetern. Die maximale Fahrgeschwindigkeit beträgt 1,2 Meter pro Sekunde. Die Ladezeit des Roboters liegt unter vier Stunden, was einen flexiblen Einsatz im Reinigungsbetrieb ermöglicht.

Die Testfläche umfasste insgesamt 1’022 m², davon 739 m² Verkehrsfläche und 283 m² Lagerfläche. Die Reinigung erfolgte sechsmal pro Woche.

Pudu CC1 DigiLab Plan
Testfläche im Pilotprojekt (Quelle: DigiLab)

Ergebnisse im Überblick

Autonomie & Leistung
Der Roboter arbeitete weitgehend selbstständig, benötigte jedoch vor jedem Einsatz eine manuelle Vorreinigung zur Entfernung grober Verschmutzungen. Ein Reinigungsdurchgang dauerte rund vier Stunden, was einer Flächenleistung von ca. 250 m²/h entspricht. Die automatische Rückkehr zur Dockingstation zum Nachladen funktionierte zuverlässig.

Hinderniserkennung
Während der nächtlichen Einsätze (23:00–05:00 Uhr) kam es zu keinen Kollisionen mit Personen oder Objekten. Einmal blieb der Roboter in einer ungünstigen Position stecken und musste manuell befreit werden.

Reinigungsqualität
Das optische Ergebnis entsprach der Qualität der manuellen Reinigung. Es wurden keine sichtbaren Einbussen festgestellt.

Wirtschaftliche Betrachtung

Im Rahmen der wirtschaftlichen Analyse, betragen die Einsparungen bei den jährlichen Reinigungskosten rund 8’390 Franken bei einem Arbeitsaufwand von 220 Stunden pro Jahr. In diesem Fall beläuft sich die Amortisationszeit auf 2,9 Jahre. Dabei wurden die notwendigen manuellen Vor- und Nachbereitungsarbeiten berücksichtigt, die trotz des hohen Automatisierungsgrads weiterhin erforderlich sind.

Quantitative Resultate bei Reinigung gem. LV (Quelle: DigiLab)

Erkenntnisse aus Pilotprojekt

Der durchgeführte Feldtest mit dem Scheuersaugroboter PUDU CC1 hat gezeigt, dass der Einsatz autonomer Reinigungstechnologie unter realen Bedingungen grundsätzlich funktioniert und sowohl technisch als auch organisatorisch umsetzbar ist. Die Reinigungsergebnisse entsprachen den Erwartungen und waren mit der Qualität der manuellen Reinigung vergleichbar. Besonders positiv fiel auf, dass der Roboter in der Lage war, die Reinigungsaufgaben über Nacht weitgehend selbstständig zu erledigen, wodurch sich das Kollisionsrisiko mit Personen oder anderen Maschinen erheblich reduzierte. Auch die Entlastung des Reinigungspersonals, insbesondere im Hinblick auf Nachtarbeit, wurde als bedeutender Vorteil wahrgenommen.

Gleichzeitig wurde deutlich, dass der Einsatz eines Reinigungsroboters nicht vollständig ohne menschliche Unterstützung auskommt. Manuelle Vor- und Nachbereitungsarbeiten sowie punktuelle Eingriffe bei Störungen oder Zugangsbeschränkungen bleiben notwendig. Die Wirtschaftlichkeitsanalyse zeigte, dass sich die Investition in den Roboter bei vergleichbarem Anwendungsszenario innerhalb von ca. drei Jahren amortisieren kann. Die Höhe der Einsparungen hängt dabei massgeblich von der gewählten Reinigungsfrequenz und der zu reinigenden Fläche ab.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass der PUDU CC1 eine technisch zuverlässige und wirtschaftlich interessante Lösung für die automatisierte Bodenreinigung in industriellen Umgebungen darstellt – vorausgesetzt, die betrieblichen Rahmenbedingungen und personellen Prozesse werden entsprechend angepasst.

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