Europäische Initiative für mehr Standards: Projektstart zur Entwicklung „Standardisierter Reinigungsabläufe im Patientenzimmer“

Mit Jahresbeginn 2026 lanciert der Bundesverband für Hygiene und Krankenhausreinigung (BHUK) e. V. ein neues Leitfadenprojekt, das weit über die deutschen Landesgrenzen hinausreicht. Ziel ist die Entwicklung eines europaweit anschlussfähigen, praxisorientierten Standards für die Reinigung und desinfizierende Reinigung von Patientenzimmern – ein Thema, das auch in der Schweiz und in Österreich seit Jahren intensiv diskutiert wird.

In zahlreichen Fachgesprächen und im Austausch mit Behörden zeigt sich immer deutlicher, dass harmonisierte und wissenschaftlich fundierte Abläufe in der Patientenzimmerreinigung bislang fehlen. Obwohl einzelne nationale Regelwerke Orientierung bieten, existiert derzeit kein einheitlicher, detaillierter Ablaufplan, der Einrichtungen im europäischen Gesundheitswesen verlässlich durch die komplexen Reinigungs- und Hygieneschritte führt. Selbst die DIN 13063 – Krankenhausreinigung – wird im deutschsprachigen Raum als unzureichend detailliert für die tägliche Praxis wahrgenommen.

Ein klarer Aufruf zur Mitarbeit

Damit der Leitfaden zu einem tragfähigen und europaweit anwendbaren Dokument wird, ist die aktive Mitarbeit von Fachpersonen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich ausdrücklich erwünscht.
Alle Interessierten sind eingeladen, sich mit ihrem Wissen, ihren Erfahrungen oder auch ihren kritischen Rückfragen einzubringen.

Ob als Teilnehmende des Kick-off-Meetings, als Fachbeitragende in der Arbeitsgruppe oder als beratende Expert*innen – jede Perspektive trägt zur Qualität des Ergebnisses bei.

Einladung zur online Kickoff Veranstaltung: https://bhuk.de/events/einladung-kickoff-veranstaltung-leitfadenerstellung-standardisierte-reinigungsablaeufe-im-patientenzimmer

Ein europäischer Bedarf nach Klarheit und Einheitlichkeit

Gerade in unmittelbaren Patientenumgebungen, wo Infektionsrisiken besonders hoch sind, ist ein standardisiertes Vorgehen ein entscheidender Faktor für Patientensicherheit, Personalhygiene und effiziente Qualitätssicherung. Unterschiedliche nationale Standards erschweren jedoch den Austausch von Best Practices, die Vergleichbarkeit von Prozessen und die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg.

Die geplante Leitfadenerstellung setzt daher bewusst auf eine europäische Perspektive: Die Schweiz und Österreich werden ausdrücklich eingeladen, ihre Expertise einzubringen und den Prozess aktiv mitzugestalten. Durch die enge Zusammenarbeit der drei Länder soll ein Standard entstehen, der sich an den höchsten gängigen Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen im deutschsprachigen Raum orientiert.

Interdisziplinarität als Fundament

Das Projekt baut auf einer breiten Beteiligung von Expertinnen aus allen relevanten Bereichen auf: Krankenhaushygiene, Hygienefachkräfte, Gesundheitsbehörden, Lieferanten, Dienstleistungsunternehmen sowie Vertreterinnen aus Spitälern, Kliniken und Pflegeeinrichtungen.
Diese Zusammensetzung ist bewusst gewählt – sie soll sicherstellen, dass der Leitfaden nicht nur theoretisch fundiert, sondern vor allem praxistauglich und im Alltag umsetzbar ist.

Für die Schweiz und Österreich eröffnet sich dabei die Möglichkeit, eigene bewährte Abläufe einzubringen, länderspezifische Herausforderungen zu adressieren und gemeinsam mit Deutschland einen Standard zu entwickeln, der über die Landesgrenzen hinaus genutzt werden kann.

Kick-off-Meeting als Startpunkt eines länderübergreifenden Vorhabens

Der offizielle Startschuss fällt am Freitag, 09. Januar 2026, von 10:00 bis 12:00 Uhr in einem digitalen Kick-off-Meeting via Zoom. Ziel des Treffens ist es, den Projektrahmen vorzustellen, Erwartungen abzufragen und die zentralen Themenfelder zu definieren.

Besonders wichtig ist dabei die Vernetzung der unterschiedlichen Professionen und Ländervertreter*innen – denn je breiter die Expertise, desto robuster der spätere Leitfaden.

Ein Beitrag zur Harmonisierung im Gesundheitswesen

Mit der Initiative möchte der BHUK e. V. einen wichtigen Beitrag zur Professionalisierung und Standardisierung von Reinigungs- und Hygienearbeiten im europäischen Gesundheitswesen leisten. Ein einheitlicher Ablaufplan bietet vielfältige Vorteile:

Mehr Patientensicherheit durch klar definierte Prozesse
Höhere Handlungssicherheit für das Reinigungspersonal
Bessere Vergleichbarkeit und Qualitätssicherung zwischen Einrichtungen und Ländern
Erleichterung der behördlichen Aufsicht und internen Audits

Auch für die Schweiz und Österreich ergibt sich die Chance, durch ihre Beteiligung an einem umfassenden und grenzüberschreitenden Standard mitzuwirken, der künftig als Referenzwerk für den deutschsprachigen Raum dienen kann.

Fazit: Ein gemeinsamer Weg zu europäischen Qualitätsstandards

Die Erstellung standardisierter Reinigungsabläufe im Patientenzimmer ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu mehr Harmonisierung und Effizienz in der Krankenhausreinigung. Das Projekt versteht sich ausdrücklich als europäisches Kooperationsvorhaben, das von der Vielfalt der beteiligten Expertise lebt.

Der BHUK e. V. lädt Fachpersonen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich herzlich zur Mitwirkung ein – mit dem gemeinsamen Ziel, ein praxistaugliches, erfolgreiches und länderübergreifend einsetzbares Standardwerk zu entwickeln.