08.07.25

Mikroplastik in der Reinigung – Ursache, Regelung und Alternativen

Mikroplastik ist längst nicht mehr nur ein Thema für Umweltschützer. Es steckt in Kosmetika, Kleidung und auch in vielen Reinigungsmitteln und Reinigungsmaterialien, die täglich im Haushalt und in der Reinigungsbranche zum Einsatz kommen. Die festen Plastikteilchen in Mikrometer Grösse gelangen dabei über das Abwasser direkt in unsere Umwelt und sind dort kaum abbaubar. Die Folgen sind gravierend. Besonders für Gewässer, Tiere und potenziell auch für unsere Gesundheit. Doch wie genau gelangt Mikroplastik in Reinigungsmittel? Welche Produkte sind betroffen? Und was sagen Gesetzgeber in der EU und der Schweiz dazu?

Research scientist looking into microscope, side view

Was ist Mikroplastik – und warum steckt es in Reinigungsmitteln?

Mikroplastik bezeichnet feste, unlösliche Kunststoffpartikel, die kleiner als fünf Millimeter sind. Sie entstehen entweder gezielt bei der Herstellung oder als Abbauprodukt grösserer Plastikartikel. Je nach Ursprung wird zwischen primärem und sekundärem Mikroplastik unterschieden. Primäres wird absichtlich in Produkten eingesetzt. Häufig etwa in Peelings, Kosmetika oder auch Reinigungsmitteln. Sekundäres hingegen entsteht durch Zerfall, z. B. durch Abrieb von Autoreifen, den Zerfall von Plastikverpackungen oder die Verwendung von Kunststoffbürsten.

Mikroplastik in Reinigungsmitteln kommt vor allem als Schleifmittel, Verdickungsmittel oder Trübungsmittel zum Einsatz. Man sagt, es sorgt für bessere Reinigungsleistung, eine stabile Konsistenz oder bestimmte optische Effekte. Das grosse Problem hierbei ist, dass Verbraucher dies auf den ersten Blick gar nicht erkennen.

Dass Mikroplastik in Reinigungsmitteln nicht abbaubar ist und über das Abwasser direkt in Flüsse, Seen und Meere gelangt, macht den Einsatz besonders problematisch. Genau dieser Prozess führt zu einem wachsenden Umweltproblem. Die langfristigen Auswirkungen auf Mensch und Tier sind noch nicht vollständig erforscht, aber Studien zeigen bereits mögliche Risiken. Entzündungsreaktionen, hormonelle Störungen und Belastungen von Organen könnten Folgen der Mikroplastikaufnahme sein.

In welchen Reinigungsmitteln ist Mikroplastik enthalten?

Mikroplastik in Reinigungsmitteln ist weit verbreiteter, als viele vermuten. Oft werden diese Mikrokunststoffe dabei nicht als sichtbares Granulat eingesetzt, sondern in flüssiger oder gelartiger Form.

Zu den häufig verwendeten Kunststoffen zählen folgende:

  • PE (Polyethylen)
  • PP (Polypropylen)
  • PA (Polyamid)
  • PET (Polyethylenterephthalat)

Unabhängige Tests von Organisationen wie NABU, GLOBAL 2000 oder Öko-Test zeigen regelmässig, wie verbreitet Kunststoffrückstände in Reinigungsprodukten tatsächlich sind.  

Mikroplastik-Verbot in der EU und Regelungen in der Schweiz

Um die Umweltbelastung durch die Mikrokunststoffe zu reduzieren, hat die Europäische Union mit der Verordnung (EU) 2023/2055 neue Beschränkungen eingeführt. Diese Verordnung, die am 17. Oktober 2023 in Kraft trat, verbietet das Inverkehrbringen von Produkten, denen Mikroplastik bewusst zugesetzt wurde, darunter auch viele Reinigungsmittel. Die Umsetzung ist aber an Fristen gebunden.

In der Schweiz plant der Bundesrat, die Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV) entsprechend anzupassen, um die Regelungen der EU zu übernehmen. Ziel ist es, Gesundheit und Umwelt besser zu schützen und Handelshemmnisse zu vermeiden. Die vorgeschlagenen Änderungen befinden sich derzeit in der Vernehmlassung.

Umweltorganisationen begrüssen logischerweise diese Massnahmen. Es wird hier aber auch schnell klar, dass die Umsetzung bei weitem langsamer geschieht, als sie eigentlich sein könnte.

Welche Alternativen zu Reinigungsmittel mit Mikroplastik gibt es?

Die beste Alternative ist es auf natürliche Inhaltsstoffe zu setzten. Oft sind solche Reinigungsmittel zertifiziert, beispielsweise durch „Cradle to Cradle“. Wenn keine natürlichen Alternativen erhältlich sind, kann die Vermeidung einer Überdosierung helfen, die Umweltbelastung zu senken.

Eine gute natürliche Alternative zu herkömmlichen Reinigungsprodukten bietet beispielweise Diversey mit der SURE-Produktlinie.

In der professionellen Reinigung sind nicht nur Reinigungsmittel für die Belastung durch Mikroplastik verantwortlich, sondern auch verwendete Reinigungsmaterialien wie Bürsten. Auch hier bietet Diversey mit der Green Line eine natürliche Alternative.

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Weitere Informationen zu TASKI Scrubbing Brush “Green Line”

FAQ

Was kann man gegen die Freisetzung von Mikroplastik tun?

Um die Freisetzung von Mikroplastik durch Reinigungsmittel zu vermeiden, nutze wo möglich Reinigungsmittel mit natürlichen Inhaltsstoffen und achte auf Siegel wie beispielsweise „Cradle to Cradle“.

Welche Mikroplastik-Produkte wurden 2023 verboten?

Die EU-Verordnung 2023/2055 verbietet seit Oktober 2023 Produkte mit zugesetztem Plastikpartikeln, darunter Mikroperlen in Peelings, Kosmetika und bestimmten Reinigungsmitteln.

Wie kommt Mikroplastik ins Meer?

Die Plastikpartikel gelangen über das Abwasser in Kläranlagen, die oft nicht vollständig filtern. Von dort gelangt es in Flüsse und schliesslich ins Meer.

Woher kommt das Mikroplastik?

Mikroplastik entsteht durch den Zerfall grösserer Kunststoffteile (sekundäres Mikroplastik) oder wird Produkten wie Reinigungsmitteln gezielt zugesetzt (primäres Mikroplastik).

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