06.05.25
Mathias Gaio und Roland Herzog, Experten im Wetrok Kompetenzzentrum, teilen ihre Einblicke in die Entwicklung massgeschneiderter Reinigungs- und Hygienekonzepte. Das Kompetenzzentrum, seit 1971 als „Exposé“ bekannt, bietet Lösungen, die sowohl die Reinigungsausrüstung als auch den Personalaufwand und die Effizienz berücksichtigen. Es legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit und Effizienz, wobei jedes Konzept individuell auf die spezifischen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt wird. Ein Beispiel für den Erfolg dieser Konzepte ist das Hygienekonzept für das Museum Rietberg.
Vorstellung Mathias Gaio
Mathias Gaio ist Mathias Gaio ist gelernter Gebäudereiniger EFZ und arbeitet seit fünf Jahren bei der Wetrok in Kloten. Seine Karriere bei Wetrok begann er als Anwendungstechniker, bevor er ins Exposé, dem Wetrok Kompetenzzentrum, wechselte, wo er bis heute Reinigungskalkulationen erstellt und als Berater für Reinigungs- und Hygienekonzepte tätig ist.
Vorstellung Roland Herzog
Roland Herzog feierte bereits sein zwanzigstes Jubiläum bei der Wetrok, wo er verschiedene Funktionen übernehmen durfte. Ursprünglich begann seine Laufbahn im Chemielabor. Er hat aber ebenfalls die Ausbildung als Gebäudereiniger EFZ und technischer Kaufmann abgeschlossen. Nun leitet er seit zehn Jahren das Kompetenzzentrum der Wetrok.
Würden Sie mir zuerst einen Überblick über das Wetrok-Kompetenzzentrum und dessen Rolle innerhalb des Unternehmens geben?
Das Wetrok Kompetenzzentrum, bekannt als „Exposé“, fungiert seit 1971 als zentrale Anlaufstelle für die Entwicklung massgeschneiderter Reinigungs- und Hygienekonzepte. Es bietet den Kunden massgeschneiderte Lösungen, die neben der Reinigungsausrüstung auch die Berechnung des Personalaufwands und die Effizienz der Reinigung umfassen. Das Kompetenzzentrum ist entscheidend dafür verantwortlich, Kunden aus unterschiedlichen Bereichen wie den Reinigungsunternehmen, der Hotellerie, der Pharmaindustrie oder dem Gesundheitswesen professionelles Wissen über Reinigung zu vermitteln und ihnen bei der Implementierung zu helfen. Zum Kompetenzzentrum gehört auch die Anwendungstechnische Abteilung (ATA), diese sichert die Qualität der Wetrok Produkte und erstellt Wetrok Reinigungs- und Pflegeanleitungen.
Was hat zur Gründung des Kompetenzzentrums motiviert, und welche Ziele verfolgen Sie mit dessen Einrichtung?
Das Kompetenzzentrum wurde gegründet, um dem Kundenbedürfnis nach professioneller Unterstützung bei der Kalkulation von Reinigungsmassnahmen und der Entwicklung effizienter Reinigungssysteme gerecht zu werden. Es war und ist das Ziel, den Kunden nachhaltige Reinigungslösungen anzubieten, die langfristig bestehen und kostengünstig sind. Unser Ziel ist es bis heute, die Reinigungsqualität zu verbessern und gleichzeitig die Kosten zu reduzieren, indem wir individuelle Beratung und massgeschneiderte Konzepte anbieten.
Auf welchen Grundsätzen oder Philosophien basieren die Reinigungs- und Hygienekonzepte, die Sie im Kompetenzzentrum entwickeln?
Die Grundpfeiler unserer Reinigungskonzepte sind Effizienz und Nachhaltigkeit. Unsere Lösungen sind nicht nur kurzfristig wirksam, sondern haben auch langfristig – meist für mindestens zehn Jahre – Bestand. Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis and Critical Control Points), das speziell für die Lebensmittelhygiene entwickelt wurde, steht im Mittelpunkt des Hygienekonzepts. Beide Konzepte zielen darauf ab, den individuellen Anforderungen der Kunden gerecht zu werden und zugleich eine hohe Qualität sicherzustellen.
Inwiefern sind diese Konzepte auf die speziellen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten?
Jedes Konzept wird massgeschneidert für die Kunden und das Objekt entwickelt. Wir untersuchen die Eigenschaften des Objekts, etwa die Art der Bodenbeläge oder die Raumnutzung, und beziehen die Kundenvorgaben mit ein. Ein Schulgebäude, das ältere elastische Bodenbeläge aufweist, kann beispielsweise andere Anforderungen haben als ein modernes Bürogebäude. Dank dieser gründlichen Abklärungen können wir individuelle Lösungen erarbeiten, die exakt auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt sind.
Könnten Sie ein Beispiel für ein erfolgreich umgesetztes Reinigungskonzept nennen?
Ein gelungenes Beispiel ist das Reinigungskonzept, das wir für das Museum Rietberg in Zürich erstellen durften. Besondere Herausforderungen mussten hier berücksichtigt werden, wie z.B. empfindliches Plexiglas unter Alarm und vergoldete Ausstellungsstücke, die eine behutsame Reinigung benötigen. Um Schäden zu vermeiden und die hohen Reinigungsstandards des Museums aufrechtzuerhalten, beinhaltet das Konzept spezielle Reinigungsintervalle und Wetrok Reinigungsmethoden. Dieses Vorhaben demonstriert, wie es uns gelingt, auch in sensiblen Umgebungen Reinigungs – und Hygienekonzepte erfolgreich umzusetzen.
Wie werden im Wetrok Kompetenzzentrum Reinigungspläne erstellt? Welche Aspekte werden bei der Planung berücksichtigt?
Bei der Erstellung von Reinigungsplänen werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie die Art der Oberflächen, die individuellen Wünsche des Kunden und die Gegebenheiten des Objekts. Die Wahl der Reinigungsmethoden und -mittel wird unter anderem massgeblich durch die Beschaffenheit der Oberflächen und Bodenbeläge beeinflusst. Auch die Nutzung der Räumlichkeiten, etwa in einem Büro oder Krankenhaus, hat Auswirkungen auf die Reinigungsintervalle und -methoden. Es soll eine ideale Balance zwischen Qualität und Effizienz gefunden werden.
Wie sehr sind digitale Tools und Automatisierung bei der Erstellung und Verwaltung von Reinigungsplänen relevant?
Unsere Arbeit basiert auf modernen Technologien. Zur effizienteren Gestaltung von Prozessen verwenden wir digitale Tools wie den Wetrok CleanPlanner für Reinigungskalkulationen und setzen auf Automatisierung. Wenn ein Mitarbeiter krank ist, können Reinigungspläne zum Beispiel automatisch angepasst werden. Mit diesen Technologien können wir die Reinigungsqualität steigern und gleichzeitig den Planungs- und Verwaltungsaufwand verringern.
Was ist Ihre Definition von Qualitätsmanagement in Bezug auf Reinigungs- und Hygienedienstleistungen?
Für uns umfasst Qualitätsmanagement die Gewährleistung, dass unsere Reinigungs- und Hygienedienstleistungen den geforderten Standards gerecht werden. Dies beinhaltet die Entwicklung von Reinigungskonzepten mit hoher Effizienz, die praxisnahe Schulung der Mitarbeiter durch die Wetrok Academy sowie eine regelmässige Kontrolle der Reinigungsqualität. Wir wollen sicherstellen, dass die Qualität konstant hoch ist.
Welche Schritte unternimmt Wetrok, um zu garantieren, dass die Kunden konstant eine hohe Reinigungsqualität erhalten?
Wir empfehlen regelmässige Qualitätsprüfungen durchzuführen, die z.B. Sichtkontrollen sowie detaillierte Analysen wie ATP-Messungen beinhalten. Des Weiteren offerieren wir Schulungen für das Reinigungspersonal, damit gewährleistet ist, dass die Abläufe richtig umgesetzt werden. Dank dieser Massnahmen können wir die Reinigungsqualität optimieren und sicherstellen.
Orientiert sich Ihr Qualitätsmanagement an bestimmten Standards oder Zertifizierungen?
Wir richten unser Qualitätsmanagement an branchenüblichen Standards aus, darunter das HACCP-Konzept für Hygienekonzepte. Wir helfen unseren Kunden auch bei der ISO-Zertifizierung, indem wir Prozesse empfehlen, die den Zertifizierungsanforderungen gerecht werden. Wir stellen allerdings keine ISO – Zertifikate aus, sondern unterstützen die Kunden bis zu deren Einreichung.
Dieses Interview ist in zwei Beiträge aufgeteilt. Lesen Sie in der Fortsetzung über die Reinigungskontrolle, die Audits, die Academy und die Zukunftsvision des Wetrok Kompetenzzentrums.
Hier geht’s zum Wetrok Kompetenzzentrum: https://wetrok.ch/kompetenzzentrum